Eine Studie mit 800 Probanten bei der der Blutzuckerspiegel im Focus stand, kommt zum Schluss dass bei identischer Nahrungsaufnahme die Reaktion des Organismus unterschiedlich ist.
Vor Kurzem erschien im englisch sprachigem „Cell“ Magazin ein Fachartikel zum Thema personalisierter Ernährung, im Original „Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses“. Der Artikel behandelt eine Studie des Weizmann Instituts bei der die Ernährungsgewohnheiten von 800 Probanden untersucht wurden. Die Datenerhebung erfolgte mittels Fragebögen, Körpermessungen, Blutuntersuchungen, Blutzuckermessungen sowie detaillierten Aufzeichnungen der Nahrungsaufnahme über eine mobile App. Insgesamt wurden 46.898 Mahlzeiten beobachtet, was einer Kalorienzufuhr von rund 9,8 Millionen kcal entspricht. Wie erwartet zeigte die Studie zu Beginn dass die postprandiale (nach der Nahrungsaufnahme) Veränderung des Blutzuckerspiegels unter anderem vom Alter und dem BMI der Menschen abhängt. Interessanter Fakt ist jedoch dass die Untersuchten sehr unterschiedliche Reaktionen des Blutzuckerspiegels auf identisches Essen zeigten. Der Blutzuckerspiegel beeinflusst sehr stark die Neigung zu PräDiabetes (Vorstufe zum Diabetes Mellitus), nicht alkoholbedingter Leberzirrhose sowie kardiovaskulären Problemen.
Heutige Ernährungsempfehlungen beruhen oft auf Bewertungssystemen wie dem Glykämischen Index. Was hier oft nicht berücksichtigt wurde, ist dass es sehr starke Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen gibt. Dies kann sogar soweit gehen dass Menschen total konträr auf das gleiche Lebensmittel reagieren. Dies stellt im heutigen Stand des Wissens noch eine Wissenslücke dar.
Die Forscher konnten zusätzlich feststellen, dass die Aussicht auf eine persönliche Analyse einen zusätzlichen Motivator für die Probanden darstellte, sich genau an die Untersuchungsvorgaben zu halten. Das individuelle Feedback deckte auch so manche Überraschungen auf – so erfuhr eine Frau mittleren Alters, dass Ihre vermeintlich „gesunde“ Ernährung, eben der Grund für Ihre gesundheitlichen Probleme war.
Um genauere Erkenntnisse über die Zusammenhänge zu bekommen wurden auch Mikrobiomanalysen an Stuhlproben durchgeführt. Immer mehr Erkenntnisse deuten heute darauf hin, dass Darmbakterien mit Glukoseintoleranz, Adipositas und Diabetes in Verbindung stehen.
In Bezug auf die personalisierte Ernährung konnten die Forscher ein interessantes Ergebnis erzielen, dass durch personalisierte Ernährungsmaßnahmen bei zusätzlichen 26 Probanten, der Anstieg des Blutzuckerspeigels nach Mahlzeiten vermieden, und auch die Darmflora verändert werden konnte.
Bei den Wissenschaftlern verbreitet sich immer mehr die Meinung dass eine personalisierte Ernährung die Gesundheit jedes Einzelnen fördern und unterstützen kann. So könnte jeder einzelnen auch gestützt durch die Erkenntnisse dieser Studie, durch Fragebögen und Tagebücher seinen personalisierten Ernährungsplan erstellen und verfolgen.
Das Ergebnis dieser Studie bestärkt uns von gessund.at in unserem Gedanken, unsere Klienten personalisiert und individuell zu beraten, um auf die jeweiligen Ernährungsanforderungen und Wünsche eingehen zu können.
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